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Multitalent mit grünem Daumen: Fotografin Anna Örnberg

Es scheint, als würden Anna Örnberg die Ideen nie ausgehen. Sie ist ein ewig sprudelnder Quell der Kreativität und meistert neue Herausforderungen mit Fantasie und Herzblut. Was die Arbeit der schwedischen Fotografin ausmacht und wie sie die besten Motive findet, haben wir in einem spannenden Interview erfahren:

 

 

Porträtfoto ©Anna Örnberg

Wann hast du angefangen zu fotografieren?

Anna: Ich bin seit vielen Jahren im Mediengeschäft und mache vom Styling und Gestalten bis hin zum Schreiben so ziemlich alles – und das für alle möglichen Themenbereiche wie Kunsthandwerk, DIY, Interior und Garten. Vor ein paar Jahren habe ich mich endlich aufgerafft und den letzten Schritt gewagt: Nun fotografiere ich auch selbst und in letzter Zeit besonders gern in Gärten! Hier bin ich in der Natur, begegne aber auch viel Kreativität, charmanten Recycling-Ideen und innovativen Gestaltungskonzepten.

 

Was ist dein Spezialgebiet, wie beschreibst du deinen Stil?

Anna: In den letzten Jahren waren es vor allem Gärten und gartenbezogene Themen. Aber ich bin immer neugierig. Wenn es eine Geschichte zu erzählen gibt, zögere ich nicht, sie einzufangen. Ich denke, das macht auch meinen Stil aus. Weil ich auch schreibe und seit vielen Jahren eigene Zeitschriften und Bücher produziere oder mit ihnen arbeite, habe ich auch immer gleich den Text im Hinterkopf. Ich fotografiere keine beliebigen Dinge, nur weil sie schön aussehen. Entweder muss das Motiv etwas aussagen und erzählen oder das Layout bereichern. Ich kann also nicht damit prahlen, in diesem Kontext besonders künstlerisch zu sein, sondern eher praktisch, denke ich.

 

Wie hast du dich im Laufe der Zeit entwickelt?

Anna: Mit Bildern beschäftige ich mich schon ewig, aber eher im Hintergrund. Ich habe skizziert, geplant, Requisiten besorgt, das Set gebaut und dem Fotografen erklärt, was ich mir vorstelle, welchen Blickwinkel zum Beispiel. Mit anderen Worten: Ich habe Regie geführt.

Durch diese langjährige Erfahrung fällt mir die Komposition eines Bildes leicht. Die große Veränderung und die größte Herausforderung bestand für mich darin, den technischen Teil, also den Umgang mit der Kamera und die Bildbearbeitung zu lernen und das eigentliche Shooting eines Bildes zu realisieren.

Genau das ist das Schöne für mich, dass ich noch so viel entdecken und lernen muss – und mir garantiert nie langweilig wird.

 

Was würdest du sagen, macht deine Bilder einzigartig?

Anna: Das ist wohl eher das Gesamtpaket, als nur die Bilder selbst. Ich könnte meine Bilder nie ohne Kontext an jemanden anderen weitergeben und diese Person die Geschichte erzählen lassen, das gehört für mich dazu.
Ich interessiere mich auch sehr für Strukturen, Formen und die Gestaltung der Gärten – nicht nur für die Pflanzen. Da ich selbst gern kreativ bin, habe ich immer ein waches Auge für clevere Problemlösungen und DIY-Ideen.

 

Wie sieht dein typischer Shooting-Tag aus?

Anna: Es gibt keine typischen Tage. Das gefällt mir so an meinem Job. Ich muss mich den Wetterbedingungen und den Blüten anpassen. An einem Tag stehe ich um 3:30 Uhr auf und mache das Shooting bei Morgengrauen. An anderen Tagen warte ich bis zu der Abenddämmerung auf einer Veranda und hoffe, dass es aufhört zu regnen.
„Typisch“ wäre: Neue Leute kennenlernen, viele Fragen stellen und versuchen, schnell zu erfassen, was diesen Garten besonders macht, damit ich seinen Charakter einfangen kann. Es ist intensiv! Als ich einen Team-Kollegen hatte, konnte ich sprechen oder zuhören und die nächsten Bilder planen, während der Fotograf die Aufnahmen machte. Jetzt muss ich das alles übernehmen, und es ist nicht immer einfach, gleichzeitig nett und konzentriert zu sein.

 

Wie schaffst du es, dass sich die Menschen bei deinen Shootings wohlfühlen?

Anna: Ich selbst mag es gar nicht, fotografiert zu werden, daher verstehe ich anfängliches Misstrauen und die Schwierigkeit, sich in dieser Situation zu entspannen. Also stelle ich sicher, dass ich die Menschen anleite und das Warum und das Wie erkläre. Ein guter Trick ist, ihnen etwas in die Hand zu geben. Meine Lieblingspose für Paare ist, sie auf einer Treppe sitzen zu lassen – das sorgt normalerweise für eine sehr entspannte und vertraute Pose.

 

Welche Kameraausrüstung verwendest du?

Anna: Ich habe drei Canon-Kameras, 6D Mark II. Sie liefern gute Bilder für Zeitschriften und Bücher und haben den Vorteil, dass die Dateien nicht so groß sind. Normalerweise muss man sehr schnell arbeiten, und ich finde es einfacher, eine Kamera mit jedem Objektiv zu haben – 50 mm, Makro 100 mm und ein Zoom 28-70 mm. Es dauert mir zu lange, die Objektive zu wechseln, und in einem Garten passieren leicht Unfälle.

 

Wie suchst du nach neuen Locations?

Anna: Für kreative Menschen wie mich sind die sozialen Medien wie ein Schaufensterbummel! Aber weil diese Gärten von vielen gesehen werden können, neige ich dazu, Gartenbesitzer mit sehr vielen Followern zu meiden. Ich werde auch kontaktiert oder bekomme Tipps von Freunden, und ich kenne viele Gartendesigner und Gärtner. Ich finde, Gärten und Menschen mit interessanten Geschichten aufzuspüren, ist heute einfach. Das war früher ohne Internet manchmal wirklich anstrengend! Jetzt hat man diese wahnsinnig weit verzweigten Netzwerke.

 

Was sind die nächsten fotografischen Herausforderungen, die du anstrebst?

Anna: Ich finde Wohnräume immer noch ziemlich herausfordernd. Es ist eine Sache, ein paar Bilder von einem Raum zu machen, aber eine ganz andere, ein komplettes Haus selbst zu stylen und zu fotografieren. Denn es geht darum, die verschiedenen Räume in der richtigen Reihenfolge zu shooten, da ist eine schnelle Entscheidungsfindung gefragt, je nachdem wie das Licht ist und die Sonne steht. Um das alles in einer angemessenen Zeit zu schaffen, brauche ich einen Stylisten als Partner.

 

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