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Im Interview: Die Fotografin Caroline Coehorst

Die Interior-Fotografin Caroline Coehorst bereichert mit ihren wunderschönen Bildern das Portfolio von living4media und House of Pictures. Im Interview gibt sie spannende Einblicke in ihr Leben vor und hinter der Kamera …

Caroline, wolltest du schon immer Fotografin werden?

Eigentlich bin ich bildende Künstlerin. Aber während meines Studiums an der HKA in Arnheim habe ich schnell gemerkt, dass Fotografie mein Lieblingsmedium ist.

Weißt du noch, was deine erste Kamera war?

Das war eine kleine Nikon FG mit einer 50-mm-Linse. Dann habe ich mir eine alte Mamiya 600 gekauft. Beides analoge Kameras, mit denen ich gelernt habe, Filme selbst zu entwickeln und in der Dunkelkammer zu arbeiten.

Wie ging es nach dem Studium weiter?

Nach der HKA habe ich ein weiteres Postgraduiertenstudium absolviert: De Ateliers in Haarlem. Dort wurden wir von international bekannten Künstlern unterrichtet, eine fantastische Möglichkeit, in die schwer zugängliche Kunstwelt einzusteigen.

Was hast du in dieser Zeit fotografiert?

Mit meiner Mamiya habe ich mich auf die Suche nach interessanten Orten in meiner Studienstadt Haarlem gemacht. Später war ich auch in Antwerpen, Brüssel und verschiedenen deutschen Städten unterwegs. Nach Abschluss meines Studiums um 1995 habe ich hauptsächlich alte Läden wie Teppich- oder Stoffgeschäfte in Belgien aufgesucht, vor allem solche, die in den 70er Jahren eröffnet wurden und in denen die Zeit stehen geblieben war. Die veraltete Inneneinrichtung und das Design des Sortiments haben mich fasziniert. Die Atmosphäre der Räume, aber auch die Farben und Materialien der Waren. Es war interessant herauszufinden, ob ich davon Bilder machen kann, die für sich selbst stehen. Meine Fotos wurden in verschiedenen Museen und Galerien ausgestellt, was mich bis heute mit Stolz erfüllt.

Und wann kam der Wechsel von der bildenden Kunst zur Fotografie?

Nachdem mein Mann Chris und ich einige Jahre in Amsterdam gelebt und gearbeitet hatten, kehrten wir nach Haarlem zurück. Es ist eine schöne Stadt zum Leben, weil sie in der Nähe von Amsterdam und am Meer liegt. Ich habe nach und nach aufgehört, Kunst zu machen, vor allem, weil es schwierig war, das Reisen für meine Arbeit mit der Erziehung von zwei kleinen Kindern zu verbinden. Zu dieser Zeit bekam mein Mann einen sehr guten Job als Redakteur bei der Zeitschrift „Living“. Das war ein führendes und innovatives Lifestyle-Magazin, das unter anderem viele Reisereportagen enthielt. Für mich war das die Chance, mit kleinen Jobs und Aufträgen in die Welt der Magazine einzusteigen. Ich hatte ganz unterschiedliche Aufträge für viele bekannte Titel in den Niederlanden. Etwas später kam die Interior-Fotografie hinzu.

Und was ist heute anders?

In den letzten Jahren habe ich mich auf Interior-Fotografie konzentriert, genau wie in meiner Zeit als bildende Künstlerin, mit dem Unterschied, dass es sich um kommerzielle Arbeiten handelt. Aber letztendlich ist es das Wichtigste, zumindest für mich, etwas zu tun, das mich glücklich macht. Das habe ich auch meinen Kindern mitgegeben, die jetzt aus dem Haus sind und beide ebenfalls in der kreativen Ecke gelandet sind.

Wie kann man sich deine Arbeit vorstellen?

Seit einigen Jahren arbeite ich im Team mit Jeske Weel (Styling) und meinem Mann Chris Muyres (Text) unter dem Namen „De Binnenkijkers„. Wir haben den gleichen Geschmack und das gleiche Interesse an Inneneinrichtung. Außerdem haben wir alle eine große Vorliebe für Vintage-Design. Gemeinsam suchen und wählen wir die Häuser aus, die wir fotografieren wollen. Im Team zu arbeiten ist großartig, jeder hat seine eigenen Fähigkeiten und zusammen sind wir viel stärker als jeder für sich. Jeske ist super organisiert, sie hat unter anderem den größten Teil unserer Website gemacht und, was auch wichtig ist, sie ist trendbewusst und hat einen originellen Blick für Interieurs. Chris weiß, wie man jedem Text eine besondere Note verleiht, er ist sehr fachkundig, aber er achtet auch auf die Menschen, die hinter der Einrichtung stehen. Wir haben unsere Arbeit mehr und mehr professionalisiert, denn Interior-Reportagen sind mit viel Aufwand verbunden. Zum Beispiel der gute Kontakt zu den Bewohnern, der sehr wichtig ist und den wir sehr sorgfältig pflegen wollen. Aber auch der Verkauf unserer Arbeiten, der Kontakt zu verschiedenen Magazinen und all die anderen Dinge, die mit dem Shooting zusammenhängen, nehmen immer mehr Zeit in Anspruch.

Portrait von Caroline Coehorst und Jeske Weel

Dream-Team: Fotografin Caroline Coehorst und Stylistin Jeske Weel

Welches Projekt liegt dir besonders am Herzen?

Das Buchprojekt über Vintage und Interior. Die Idee, ein Buch zu veröffentlichen, entstand während der Corona-Pandemie, als Chris und ich mit befreundeten Kollegen Zeit hatten, unseren geheimen Traum zu verwirklichen. Das Buch zeigt 17 verschiedene Vintage-Einrichtungsstile und enthält überraschende Interviews mit den Bewohnern der Häuser.

Wie gehst du beim Fotografieren vor?

Als Fotografin schaue ich hauptsächlich durch eine Linse auf einen bestimmten Bereich, in dem ich eine Bildkomposition erstelle, wobei ich sehr auf Proportionen und Farben achte. Nicht nur das Gesamtbild ist wichtig, sondern auch die einzelnen Ecken. Man kann nicht den ganzen Raum auf einmal sehen, deshalb ist es wichtig, stimmige Kompositionen zu schaffen, die den Blick fesseln. Ich suche nach einer gewissen Klarheit und Ruhe in der Komposition und Atmosphäre.

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Was ist dir beim Fotografieren besonders wichtig?

Für mich sollten die Häuser, die ich fotografiere, nicht zu vorhersehbar sein. Ich bevorzuge Häuser von Kreativen, Menschen mit einem kreativen Beruf, die individuell sind. Was die Interior-Fotografie als Beruf für Jeske und mich interessant macht, ist, dass man während des Shootings viel über die Bewohner erfährt. Es ist für uns jedes Mal eine spannende Herausforderung, das Bild so zu komponieren, dass es eine persönliche Geschichte erzählt, aber auch einen guten Eindruck von den Besonderheiten des Hauses vermittelt und den Leser inspiriert.

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